Die Stossbudel ist ein traditionelles Geschicklichkeitsspiel, das seinen Ursprung im 19. Jahrhundert hat und als Vorläufer des modernen Shuffle Board gilt. Es handelt sich um ein Holzspiel, bei dem eine Scheibe mittels eines 1 Meter langen Holzstößels in ein 10 Meter langes Spielfeld geschoben wird. Die Scheibe gleitet über die Holzplatte und sollte in einem der 10 verschiedenen Felder (1-10), liegen bleiben, um Punkte zu erzielen. Im besten Fall auf Feld Nummer 10, im schlechtesten Fall vor Feld Nummer 1 oder die Scheibe fällt in die Tasche hinter der Nummer 10.
Aufbau und Spielweise
Das Spielfeld des Stossbudels besteht aus einer 10 Meter langen Holzplatte, das von einem Rahmen umgeben ist. Der Spieler schiebt den Puck – meist aus Hartgummi oder Holz – mit einem Holzstößel ins Spielfeld. Die Scheibe gleitet dann über die Bahn in eines der Punktefelder oder darüber hinaus.
Die höchste Punktzahl wird im Feld mit der Nummer 10 erreicht, unmittelbar vor der Tasche. Die Felder davor bringen dementsprechend weniger Punkte von 9 abwärts bis 1.
Spielablauf
Jeder Spieler versucht, durch dosierte Kraft beim Abstoß die Scheibe möglichst nahe an das Feld Nummer 10 zu stoßen. Dabei darf das Spielfeld nicht angehoben, verrückt, gestoßen oder sonst irgendwie berührt werden, um den Verlauf der Scheibe zu beeinflussen. Der Spieler hat 10 Versuche, die maximale Punktzahl ist somit 100. und die erzielten Punkte werden notiert. Falls die Scheibe nicht in die Punktefelder gelangt, wird der Versuch mit 0 bewertet. Ebenso wenn die Scheibe hinter Feld Nummer 10 in die Tasche fällt. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl. Bei Punktegleichheit gibt es ein Stechen.
Historische Bedeutung
Die Stossbudel war besonders in Österreich und Süddeutschland verbreitet und gehörte zur Spieleausstattung vieler Internate um 1920. Interessanterweise war das Spiel in Österreich zeitweise verboten, da es als Geschicklichkeitsspiel mit möglichem Geldeinsatz galt und somit unter das Glücksspielverbot fiel.
Moderne Varianten
Heute gibt es ähnliche Spiele wie das Stossbudeln, eine Tischkegelbahn, bei der eine Billardkugel mit einem Queue gestoßen wird, um Kegel umzuwerfen. Diese Variante ist besonders in Bayern bekannt und wird sowohl von Kindern als auch Erwachsenen gespielt.
Das Stossbudel-Spiel bleibt ein faszinierendes Beispiel für die Entwicklung von Geschicklichkeitsspielen und zeigt, wie traditionelle Spielmechaniken die Grundlage für moderne Unterhaltung bilden.